Expert*innen-Q&A: Freies Wissen, Freies Internet

Freies Wissen: Dafür setzt sich Wikipedia seit 20 Jahren ein. Alle Menschen sollen freien Zugang zu Wissen haben und Materialien unter freier Lizenz nutzen können. Welche Idee dahintersteckt und was das rechtlich bedeutet, beleuchten drei Expert*innen und erklären, warum das für uns alle wichtig ist.

Wissen zu befreien ist manchmal komplizierter als gedacht.

Wissen ist seit Jahrtausenden ein Herrschaftsinstrument der Mächtigen. Der hehre Anspruch von Wikipedia, das Wissen der Welt allen Menschen frei und ungehindert zur Verfügung zu stellen, ist also ein großes, demokratisches Projekt. Ein Projekt, das allerdings viele kommerzielle und politische Interessen berührt und rechtliche Fragen aufwirft, auch in Wikipedia & Co.: Beim Hochladen von Fotos beispielsweise, oder dem Zitieren von Texten. Die Befreiung von Wissen kann manchmal ein bisschen tricky sein, doch unsere Experten wissen ganz genau, wie’s geht.

Unsere Expert*innen

John Weitzmann arbeitet seit 2016 bei Wikimedia Deutschland und ist als Leiter des Teams Politik und Recht für die strukturierte politische Arbeit verantwortlich sowie als einziger Volljurist die Ein-Mann-Rechtsabteilung des Vereins. Ein wichtiger Themenbereich seiner Tätigkeit ist die gegenwärtig laufende EU-Urheberrechtsreform.

Alice Wiegand leitet das Projekt Open Data in der Kommunalverwaltung Düsseldorf. Seit 2004 ist sie Wikimedia-Aktive und gegenwärtig als 2. Stellvertretende Vorsitzende im Präsidium von Wikimedia Deutschland. Darüber hinaus war sie sechs Jahre lang Teil des Präsidiums der Wikimedia Foundation und kennt daher auch die internationale Perspektive auf das politische Projekt Freies Wissen sehr gut.

Stefan Kaufmann studierte Medieninformatik in Ulm. Er gründete zusammen mit anderen Studierenden eine Arbeitsgruppe für Open Data und beschäftigte sich dort mit Verkehrsdaten und intermodaler Mobilität. Im Team der Geschäftsstelle Digitale Agenda der Stadtverwaltung Ulm ist sein Auftrag, einen Freiraum für Civic Tech, Freies Wissen sowie Jugendmedienbildung (mit Jugend hackt) zu schaffen.