Stichproben aus der Zukunft: Futures Probes möchte eine Diskussion über wünschbare Zukünfte ermöglichen

Futures Probes entstand als non-profit Projekt während des Corona-Lockdowns im April 2020. Ds Team stellte sich die Frage: Gibt es trotz all der negativen Umstellungen auch Gutes? “Positive” Nebeneffekte, die die Pandemie auf unser Handeln hat? Und was davon sollte in eine Post-Corona-Zukunft hinüber gerettet werden? Mehr noch: wie schaffen wir es, die Zukunftswünsche vieler verschiedener Menschen zu sammeln, und diese sichtbar zu machen – für eine inklusive und faire (Mit)gestaltung einer gemeinsamen Zukunft?

  • Elena Artiles
  • Gina Strecker
  • Katrina Günther
  • Lilith Boettcher
  • 24. September 2020

Wir haben über 40 Teilnehmerinnen nach der Zukunft gefragt, die sie sich wünschen. Aus dieser ursprünglichen Idee wurde im ersten Sprint des Wikimedia Accelerators nun eine Plattform. Auf dieser können einzelne Menschen ihre Zukunftsvisionen (“Zukunftsbilder”) zu bestimmten Themen teilen und sich von den Vorstellungen und Wünschen anderer inspirieren lassen. Zusätzlich besteht der Anspruch, die Sammlung diverser wünschbarer Zukunftsbilder zu bestimmten Themen an Personen weiterzuleiten, die als Multiplikator*innen dienen. Futures Probes versteht sich dabei als Gegenentwurf zu einer durch Trendforschung gefütterten “top-down” Zukunftsgestaltung. Stattdessen sollen wünschbare Zukünfte im Vordergrund stehen, die von den Teilnehmenden selbst erdacht wurden. Der Imaginationsraum der Teilnehmenden wird über Mitgestaltung und die Diversität verschiedenster positiver Zukünfte geöffnet und das Denken in Gesellschaftsutopien wird möglich gemacht – der erste wichtige Schritt hin zu einer solidarischen, fairen und inklusiven gesellschaftlichen Gestaltung einer lebenswerten Zukunft für alle. 

Screenshot des Futures probes-Instagramkontos

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Screenshot des Futures probes-Instagramkontos
Bildlizenz: Team Futures Probes, FuturesProbes, CC BY-SA 4.0

“Was war euer bisheriges Highlight im UNLOCK-Programm und warum?”

Der Sprint mit unserem Coach Fabian war das bisherige Highlight: In einer Woche haben wir unsere Vision geschärft, unser Konzept noch einmal kritisch hinterfragt und teilweise verändert sowie einen Prototypen unserer Plattform als Website erstellt. Den Prototypen haben wir seitdem mit verschiedenen Menschen getestet und gerade bereits zum vierten Mal verändert und weiterentwickelt – immer in kleinen Feedbackschleifen mit klugen Testpersonen. Das ganze hat uns nochmal gezeigt: das Projekt ist wichtig – und macht immer noch Spaß!

Das Team von Futures Probes arbeitet online mit ihrem Coach

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Das Team von Futures Probes arbeitet online mit ihrem Coach
Bildlizenz: Team Futures Probes, Futures Probes conceptboard, CC BY-SA 4.0

Womit hattet ihr bis jetzt am meisten zu kämpfen? Was war eure größte Herausforderung?

Wir sind ein eingespieltes Team und schaffen es ohne Anstrengung, Arbeit untereinander aufzuteilen und inhaltliche Diskrepanzen in kürzester Zeit zu klären. Dennoch: Futures Probes läuft seit April als unser (pro-bono) Herzensprojekt neben dem normalen Berufs- und Lebensalltag. Es da zu schaffen, weiterhin so motiviert zu bleiben und sich durch viele Hürden zu kämpfen, ist nicht immer leicht!  Dank Wikimedia und Fabian haben wir jetzt wieder ein mindestens so hohes Energielevel, wie zu Beginn des Projekts – und freuen uns auf alles, was da noch kommt!

Die Teammitglieder von Futures probes winken in die Kamera

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Die Teammitglieder von Futures probes winken in die Kamera
Bildlizenz: Team Futures Probes, Futuresprobes Teammitglieder, CC BY-SA 4.0

Hat sich eure Idee/Vision während des 1. Sprints im Vergleich zum Anfang des Programms verändert? Wenn ja, inwiefern?

Der Grundgedanke der Vision hat sich nicht verändert: Futures Probes möchte die Zukunftswünsche von möglichst vielen und diversen Menschen sammeln, sichtbar machen und so bestenfalls einen öffentlichen Diskurs über wünschbare Zukünfte und “Futures Literacy” generell anstoßen. Davon abgesehen hat sich eine ganze Menge verändert: angefangen bei der Herangehensweise, über die Art der Datenverarbeitung bis (eventuell) hin zum Projektnamen.

Wie könnte euer MVP zum Ende des Programms aussehen?

Wenn alles so flüssig weiterläuft, wie wir uns das erhoffen, dann wäre unser “wünsch-dir-was”-MVP am Ende des Projekts eine funktionale Website, auf der Teilnehmende über einen bereits getesteten Fragebogen ihre Zukunftsbilder zu einem ersten, ebenfalls bereits festgelegten Thema “einreichen” können. Die unterschiedlichen Zukunftsbilder sind dann öffentlich einsehbar und dienen als Inspirationsquelle und Diskussionsgrundlage für Zukunftsgestaltung (sowohl für individuelle Menschen, als auch bestenfalls für Entscheidungsträger*innen).

Was steht bei uns jetzt noch an?

Testen, testen, testen. Unsere Idee wird durch die Website greifbar, sie wird in mehreren Runden und Entwicklungsstadien weiter geprüft und verbessert. Nach jedem Test haben wir die Webseite grundlegend überarbeitet und stehen momentan bei Version 4. Zudem arbeiten wir gerade mit aller Energie am Zukunftsfragebogen. Viele Themen sind außerdem noch offen, wie zum Beispiel die Zukünfte der Futures Probes nach dem Accelerator. Es bleibt spannend!