Als UNLOCK Accelerator wollen wir gute Ansätze fördern, die zu einer offenen und informierten Wissensgesellschaft beitragen. Wir sind uns sicher: Da draußen gibt es schon viele brillante Ideen, die nur darauf warten, entdeckt und entwickelt zu werden. In diesem Beitrag wollen wir euch Projekte vorstellen, die sich aus einer kleinen Idee zu einem großen Erfolg entwickelt haben: 5 Levels vom Magazin WIRED, Deutschland spricht von ZEIT ONLINE und die Plattform Patreon.
5 Levels: Wissen für jedes Niveau
Man kann jedes Thema auf viele verschiedene Arten beschreiben und erklären – und wenn man es besonders gut machen will, orientiert man sich dabei am Wissenstand des Publikums. Mit dem Video-Format 5 Levels hat das Tech-Medium WIRED genau an diesem Punkt angesetzt: Expertinnen und Experten aus verschiedenen Bereichen erklären anspruchsvolle Themen wie Blockchain, Neurowissenschaft oder Virtuelle Realität für fünf verschiedene Personen – zum Beispiel ein fünfjähriges Mädchen, einen 13jährigen Schüler, eine Studentin, eine Universitätsabsolventin und jemanden, der in diesem Feld arbeitet. Als kostenlose YouTube-Reihe funktioniert 5 Levels aber natürlich nicht nur für die Personen, denen etwas im Video erklärt wird, sondern auch für alle Zuschauerinnen und Zuschauer am Bildschirm. Ähnlich wie bei der Sendung mit der Maus gelingt es dem Format, komplexe Themen so aufzubrechen, dass mehr Menschen sie verstehen und nachvollziehen können. Damit trägt 5 Levels zur Wissenskompetenz bei. Seid ihr neugierig geworden oder habt eine Idee, die in eine ähnliche Richtung geht? Dann passt ihr womöglich ideal in unser Förderprogramm!
Deutschland spricht: Raus aus den Filterblasen!
So nah und doch so fern: In Zeiten zunehmender Polarisierung hat es sich ZEIT ONLINE zur Aufgabe gemacht, Menschen zusammenzubringen, die völlig unterschiedlicher Ansicht sind, räumlich aber dicht beieinander wohnen. In dem speziell eingerichteten Diskussionsformat treffen Menschen zu einem Vier-Augengespräch aufeinander, die sich so sonst vermutlich nie begegnet wären. Wegen Corona finden die Gespräche aktuell in Form von Videocalls statt. So diskutierte kürzlich die Kassiererin Zorica Kühberger mit dem Anästhesisten und stellvertretenden Direktor einer Leipziger Klinik, Sven Bercker, über eben jene Corona-Krise. Sie hält den politischen Umgang mit der Pandemie für falsch, er nicht. Sie findet die Maskenpflicht nicht gut, er schon. Sie empfindet die Einschränkungen des öffentlichen Lebens als ungerechtfertigt. Er nicht. Sie ist wegen Corona in Kurzarbeit, er hat seit Corona so viel zu tun wie noch nie. Sie hat wirtschaftliche Not, er sorgt sich um die Kranken. Und doch bringen sie im Laufe des Gesprächs Verständnis füreinander auf. Wenngleich sie am Ende nicht ganz zusammenkommen, so fühlt sie sich verstanden und er zeigt sich beeindruckt. Beide haben für einen Moment lang ihre Filterblase verlassen, um den Gedanken der anderen Person Raum zu schenken. Manchmal genügt es zuzuhören, auch wenn man nicht auf einen Nenner kommt. Dieses Verlassen der Filterblasen, dieses Zuhören interessiert uns. Wenn ihr Ideen habt, wie wir dem gesellschaftlichen Diskurs die Schärfe nehmen können, etwa mit innovativen Formaten wie Deutschland spricht, dann sprecht mit uns!
Patreon: Faire Vergütung für Kreative
In einem unserer Themenfelder haben wir uns die Frage gestellt, wie man kreative Arbeit fair vergüten kann. Die Plattform Patreon will genau das leisten. Dieser sogenannte Social-Payment-Service-Anbieter bietet für Künstlerinnen, Künstler und Kreative die Möglichkeit, von ihren Fans regelmäßig einen bestimmten Geldbetrag zu erhalten. Vor allem Menschen, die mit YouTube, Musik, Podcasts und Blogs zu tun haben, nutzen die Plattform. Ziel ist immer ein möglichst regelmäßiges Einkommen für ihre kreativen Leistungen, da sie als Freelancerinnen und Freelancer häufig von stark schwankenden Einnahmen betroffen sind. Kreative legen auf Patreon eine eigene Seite an und erklären, was sie genau machen. Es gibt dann diverse Möglichkeiten von bezahlten Einzelpostings bis hin zu monatlichen Gebühren, um Geld von der eigenen Fangemeinde einzunehmen. Diese kann man dann mit exklusiven Goodies belohnen – vom Early-Access über Bonus-Material bis hin zu Merchandise-Produkten. Das Engagement für die Fans kann sich lohnen. So hatte der YouTube-Kanal „Kurzgesagt – In a Nutshell“, der wissenschaftliche Themen in kurzen Animationsfilmen erklärt, im August 2018 rund 6,8 Millionen Abonnenten und über 11.000 Sponsoren auf Patreon. Wenn hier jeder Fan nur einen kleinen Betrag gibt, können größere Summen zusammenkommen, die das Angebot weiterhin möglich machen. Habt ihr auch Ideen, wie man kreative und vor allem auch gesellschaftlich relevantes Engagement fair entlohnen könnte? Ob technische Lösung oder ein Prinzip – wir sind an allen Ideen interessiert!