Protest gegen den Upload-Filter – Part I

Im Rahmen der europäischen Reform des Urheberrechts, die teils wichtige Verbesserungen auch für den freien Zugang zu Wissen bringen soll, wird 2016 erstmals die Einführung von Upload-Filtern zur Verhinderung von Urheberrechtsverletzungen mit dem Artikel 13 (inzwischen Artikel 17) propagiert. Egal ob Text, Bild oder Videobeitrag – sämtliche Inhalte einzelner Nutzender auf größeren Internetplattformen sollen dem Vorschlag nach bereits vor dem Hochladen auf vermeintliche Urheberrechtsverletzungen geprüft werden. Solche, die als potenziell rechtsverletzend maschinell erkannt werden, sollen blockiert werden. Differenzierte Urteile darüber, was rechtlich erlaubt ist oder nicht – sei es Kritik, Satire oder Kunst – können diese Filter aber nicht treffen. Somit bedrohen sie freie Meinungsäußerung und Vielfalt im Netz. Zusätzlich ist es für ein gemeinnütziges Projekt wie Wikipedia oder Wikimedia Commons nicht möglich, den Aufwand eines Uploadfilters zu tragen. Auch das soll im Protest verdeutlicht werden, der sich neben einem gemeinsam mit anderen Organisationen verfassten offenen Brief auch in bedruckten Kaffeefiltern niederschlägt.

Eine Verteilaktion von Filtertüten vor dem SPD-Parteitag gegen die Einführung von Upload-Filtern.
Eine Verteilaktion von Filtertüten vor dem SPD-Parteitag gegen die Einführung von Upload-Filtern.

Audio Beitrag

Über das Problem mit dem Uploadfilter und den Protest durch Wikimedia Deutschland: Bernd Fiedler (ehem. Referent im Team Politik und Recht bei Wikimedia Deutschland)

Martin Kraft, CC BY-SA 4.0 <https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0>, via Wikimedia Commons