10.09.2020

Ein Ort für öffentlichen Code: Wikimedia unterstützt Initiative zu Open Source Software

Öffentliche Einrichtungen investieren jedes Jahr in neue Software privatwirtschaftlicher Anbieter. Der Quellcode ist bei solchen Anwendungen meist nicht öffentlich einsehbar – mit schwerwiegenden Auswirkungen: Der Datenaustausch zwischen Behörden wird erschwert, Sicherheitslücken können ausschließlich durch den Anbieter geschlossen werden. Open Source Software (OSS) macht die öffentliche Verwaltung handlungsfähiger und sicherer. Bis heute fehlen jedoch eine umfassende Strategie und die notwendige Infrastruktur, damit frei lizenzierte Softwarelösungen kollaborativ erarbeitet oder weiterentwickelt werden können.

In einem heute veröffentlichten Arbeitspapier stellen die Initiatoren von “Ein Ort für öffentlichen Code” das Konzept eines ”Open Source Code Repository” vor. Die geforderte Plattform soll insbesondere der kollaborativen Arbeit und als Informationsplattform dienen. Gestartet wurde die Initiative von der Open Source Business Alliance und Vitako – Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister. Insgesamt 27 Organisationen aus Zivilgesellschaft, Verwaltung, Politik und Wirtschaft unterstützen das Vorhaben, darunter neben Wikimedia Deutschland auch die Stiftung Neue Verantwortung, die Free Software Foundation Europe, die Stadt Frankfurt a. M. und der Deutsche Landkreistag und viele weitere.

“Öffentlicher Code macht Softwareprojekte sicherer und effektiver. Er trägt dazu bei, dass Bürgerinnen und Bürger die Software gemeinwohlorientiert nutzen können. Öffentlich finanzierte Software muss daher grundsätzlich Open-Source-Software sein und allen frei zur Verfügung stehen. Eine Plattform zum Austausch und kollaborativen Arbeiten hilft öffentlichen Verwaltungen, diesen Grundsatz umzusetzen”, sagt Abraham Taherivand, Geschäftsführender Vorstand von Wikimedia Deutschland. Wikimedia Deutschland setzt sich seit vielen Jahren dafür ein, dass durch öffentliche Mittel finanzierte Inhalte der Öffentlichkeit grundsätzlich frei zur Verfügung gestellt werden. Das Prinzip “Öffentliches Geld? Öffentliches Gut!” sollte dabei für alles gelten, was mit Steuergeld finanziert wird: Von öffentlich beauftragter Software über Inhalte der Öffentlich-Rechtlichen bis hin zu Publikationen von Behörden sowie Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen.

Das Arbeitspapier “Ein Ort für öffentlichen Code” finden Sie hier zum Download.
Mehr von Wikimedia Deutschland zu Open Source Software für die öffentliche Hand finden Sie hier.

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