Willkommene Impulse

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Die Bundesregierung will das digitale Ehrenamt fördern und mit einer Engagementstrategie konkretisieren. Wikimedia Deutschland konnte 2022 wichtige Impulse in diesem Prozess geben und wird als Stimme gehört.

Deutschland ist ein Ehrenamtsland, daran besteht kein Zweifel. Rund 29 Millionen Menschen engagieren sich in allen Bereichen der Gesellschaft für das Gemeinwohl. Dass dazu auch das digitale Ehrenamt zählt – und dass es stärker gefördert werden sollte – beginnt sich als Erkenntnis auf politischer Ebene ebenfalls mehr und mehr durchzusetzen. »Es gibt ein großes Interesse, das noch nicht ausgeschöpfte Potenzial von digitalem Engagement politisch zu unterstützen«, schildert Lilli Iliev, Leiterin Politik und öffentlicher Sektor von Wikimedia Deutschland, ihre Beobachtung. »Häufig fehlt aber noch die Einsicht in die Bedürfnisse von digital Engagierten.«

Die regierende Ampelkoalition lässt seit 2022 vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) eine Engagementstrategie für die Stärkung des digitalen Ehrenamts in Deutschland erarbeiten. WMDE bringt dabei die eigene langjährige Expertise ein und demonstriert mit Beispielen aus den Wikimedia-Projekten, welche freiwillige digitale Arbeit bereits geleistet wird. »Unser Input ist willkommen und wird von den Politikschaffenden aufgenommen«, so Lilli Iliev. Wobei freilich das Wichtigste sei, »dass konkrete Maßnahmen daraus abgeleitet werden, um bessere politische Rahmenbedingungen für das digitale Ehrenamt zu schaffen.«

Forderungen an die Politik

Unter anderem in einem Politikbrief hat WMDE 2022 konkrete Forderungen an die Entscheidungstragenden formuliert. Dazu zählt beispielsweise der Impuls, mehr Struktur- und weniger Projektförderung in den Blick zu nehmen. Es gehe darum, »welche langfristigen Förderangebote es braucht, um einer größeren Bandbreite von digitalem Engagement Raum zu geben«, sagt Iliev. Lokale Räume, in denen Ehrenamtliche der Wikipedia sich begegnen und austauschen können – wie sie WMDE aktuell in sechs Städten zur Verfügung stellt – seien ein gutes Beispiel für Strukturförderung.

Auch ein »Freiwilliges digitales Jahr« zählt zu den Forderungen – bestehende Konzepte dazu könnten bundesweit eingeführt werden und ein Engagement umfassen, das sich digitalen Themen widmet: etwa dem Einsatz für digitale Bürger*innenrechte oder für offene Infrastruktur. Denkbar wäre ebenso ein digitaler Austausch zwischen den Generationen, bei dem beispielsweise Jüngere den Älteren in einem lokalen Raum Netzkompetenzen vermitteln.

Mehr Vielfalt im Ehrenamt

Nicht zuletzt zielen die Forderungen von WMDE zur Unterstützung des digitalen Ehrenamts auch darauf, dass die Politik mehr Vielfalt im digitalen Ehrenamt ermöglicht. »Damit verweisen wir auf eine größere gesellschaftspolitische Problemlage«, erklärt Iliev. »Wir brauchen Förderangebote, die sich speziell an Personen richten, die derzeit noch unterrepräsentiert sind.« Zum Beispiel könnte ein Ausbau von Betreuungsangeboten dabei helfen, Menschen mit vielen Care-Aufgaben zu entlasten – und ihnen so überhaupt die Zeit zu verschaffen, die ehrenamtliches Engagement braucht. Erste Projekte gibt es dazu bereits.

»Wir als Wikimedia werden die Erarbeitung der Engagementstrategie weiter beratend begleiten und auf gute politische Rahmenbedingungen für digital Engagierte hinarbeiten«, so Iliev.

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