Benutzer AmWasser, seit 2004 in der Wikipedia aktiv, ist einer der Organisator*innen der WikiCon. Hier erzählt er, was den Zauber der Veranstaltung ausmacht – und wie Pizza dabei helfen kann, die Gemüter zu beruhigen.
AmWasser: »Es war meine erste WikiCon überhaupt. Ganz ehrlich: Ich war geflasht. Einen großen Respekt für alle, die teilweise weite Wege auf sich genommen haben, um dabei zu sein. Für die meisten liegt Stralsund ja nicht gerade vor der Haustür. Schon aus dem Süden Deutschlands dauert die Zugfahrt ein paar Stunden, aber es sind sogar Wikipedianer*innen aus der Schweiz und aus Österreich angereist.
Wir hatten eine wirklich besondere Atmosphäre vor Ort. Die Zeit reichte nicht, um mit allen ins Gespräch zu kommen, aber ich habe viele Leute getroffen, die ich bisher nur unter ihrem Benutzernamen kannte – und denen ich jetzt Gesichter zuordnen konnte.
Ich habe beschlossen, an der Organisation der WikiCon mitzuwirken, weil Stralsund meine Heimatstadt ist. Und weil ich von der Arbeit an Wikipedia weiß, dass mit der Haltung ‚Mach du das mal’ nichts auf die Beine zu stellen ist. So eine Veranstaltung funktioniert eben auch nur als Gemeinschaftswerk, und meine Motivation war, mal etwas zurückzugeben.
Als gebürtiger Stralsunder und Stralsund-Fan habe ich geholfen, die Kontakte zu den Locations herzustellen und Vorschläge gemacht, was die Leute sich abseits der WikiCon noch anschauen könnten. Klar, wir hatten ein volles Programm, aber gleich neben dem Rathaus, das ja auch Veranstaltungsort war, gibt es zum Beispiel den Hackertschen Tapetensaal, der für Kulturinteressierte auf jeden Fall lohnend ist und der nicht in jedem Reiseführer unter den Sehenswürdigkeiten steht.
Die Atmosphäre während der Veranstaltung war geprägt vom Engagement der Leute. Viele der Ehrenamtlichen hatten Vorträge vorbereitet und haben ihre Themen eingebracht. Aber natürlich gebührt auch Wikimedia Deutschland großer Dank und ein Lob. Sandro, Anna und das gesamte Team haben die WikiCon konsequent und stringent durchgezogen, unter Berücksichtigung aller Befindlichkeiten von uns Wikipedia-Autor*innen. Als es mal Kritik am Essen gab, wurde ohne große Diskussion Pizza nachgeordert – und am Ende waren doch alle zufrieden. Das Gute an der WikiCon ist eben, dass man sich persönlich begegnet. Wenn man sich nur online hinter einem Benutzernamen austauscht, unterstellt man dem Gegenüber schnell mal böse Absichten – obwohl das meist gar nicht der Realität entspricht.
Vernetzung ist das Wichtigste bei der WikiCon. Dieses Miteinander all der Wikipedia-Aktiven – nicht nur der Autor*innen, sondern all der Leute, die sich auf verschiedene Weise einbringen, die Artikel korrigieren, sich um Kategorien kümmern – diese Zusammenarbeit hat die Veranstaltung in Stralsund wirklich gefestigt.«